Es ist bereits der dritte Freitag hier. Wie gewöhnlich fahren wir zum Treffpunkt um 9 Uhr. Der Saal sieht noch geschlossen aus. Unsere Gedanken: Heute werden wir wohl alleine unterwegs sein. Doch sobald wir näher kommen, merken wir, dass wir doch nicht allein sind. Vor dem Saal sitzt Craig – 13 Jahre alt. Er hat gerade Ferien und nutzt die Zeit, um in den Dienst zu gehen. Das macht uns direkt Mut.

Dave leitet heute den Treffpunkt. Als das Treffen zu Ende ist, hören wir ein Auto kommen. Theresa und ihre Tochter Natalie stoßen noch zu uns. Wir teilen uns auf die Autos auf und legen los. Unser Gebiet ist nicht weit entfernt, doch die Straße ist – wie immer – abenteuerlich. Leider hält das Auto von Theresa nicht durch. Wir hören ein lautes Zischen aus dem vorderen Reifen – ein Loch! Aber wir sind in Afrika: Theresa kennt einen Mann, der das Problem direkt beheben kann – 3 Dollar, 10 Minuten – fertig!
Zurück zum Dienst: Während Theresa ihr Auto reparieren lässt, beginnen wir mit der Arbeit. Zwei Teams werden gebildet – Jungs und Mädels. Ich bin als dritte an der Reihe. Wir nähern uns einem Haus. Das übliche Gogogoi– wir bemerken einen Hund, der vor der Haustür liegt. Automatisch machen wir einen Schritt zurück. Unsicher überlegen wir, ob wir weitergehen sollen – wir haben Respekt vor Hunden. Ich rufe erneut Gogogoi, und ein Mann kommt heraus. Ich frage nach seinem Befinden, seiner Familie und ob der Hund wirklich so gefährlich ist, wie er aussieht. Wir lachen. Aus lauter Nervosität vergesse ich, mich vorzustellen. Dann sprechen wir über die Bibel. Er ist interessiert und schaut sich aufmerksam die Bibeltexte an. Während ich mit ihm rede, kommt seine Frau heraus – ihre Ähnlichkeit mit Whoopi Goldberg ist verblüffend! Anscheinend ist sie ebenfalls interessiert. Sie erzählt, dass sie die Bibel online studiert. Unser Gespräch entwickelt sich sehr gut. Sie mögen den Gedanken, dass Veränderungen auf der Erde bevorstehen. Ich zeige ihnen die Broschüre Glücklich für immer. Sie stimmen einem Bibelkurs zu – aber erst, als ich erwähne, dass ich mit meinem Ehemann kommen werde. Sie sind damit einverstanden. Ich denke, es wäre nicht angebracht, dass der Mann allein mit einer Frau studiert. Wir verabschieden uns.
→ 2 Mädels mit Kindern und das Faltblatt
Auf dem Weg zum nächsten Haus treffen wir einige Frauen mit Kindern. Wir sprechen sie an, aber sie sind gerade beschäftigt und haben wenig Zeit. Mandy fragt, ob sie etwas zum Lesen haben möchten, und gibt ihnen ein paar Traktate auf Shona. Da Theresa inzwischen zurück ist, hole ich sie ab. Wir treffen die Frauen erneut – diesmal sprechen sie uns an. Es stellt sich heraus, dass eine von ihnen eine ungetaufte Verkündigerin war. Sie ist vor einigen Monaten nach Harare gezogen und hat den Kontakt zur Versammlung verloren. Doch durch unser Gespräch erinnert sie sich wieder daran, wie schön es war. Sie möchte zurückkommen. Später erfahren wir, dass sie mit Mandy und Natalie gesprochen hat – also drei Gespräche innerhalb von nur einer halben Stunde! Jehova kennt seine Leute. „Ich habe viele Menschen in dieser Stadt“, sagte Jesus zu Paulus. Wie viele Menschen hat er wohl im Gebiet von Crowhill Views? Das wissen wir nicht, aber am Ende des Tages haben wir insgesamt acht neue Bibelstudien begonnen…
Kennt ihr noch das ältere Pärchen vom Anfang? Am nächsten Tag (!) gehen wir wieder hin – Dave, ich und Sarah, eine Schwester, die auch Shona spricht. Das Pärchen ist da. Sie freuen sich, uns zu sehen. Wir setzen uns zusammen und besprechen die erste Lektion der Broschüre – natürlich unter Gebet. Sie bringen ihre eigene Bibel mit, und man merkt, dass sie sehr vertraut mit ihr sind. Wir verabreden uns für diese Woche…
Habe ich eigentlich erwähnt, dass Natalie 17 Jahre alt ist und seit 6 Jahren im Pionierdienst steht? This is Africa …

Theresa, Natalie und Craig