Montags geht hier für viele oft eine Fahrt in die Rurals mit Patrick Mangunda ab. Wir haben dazu ja bereits einmal mit Dave und Betty einen Erfahrungsbericht geschrieben. Dieses Mal sollten ja auch meine Eltern mal in den Genuss des puren Landgebietes hier kommen. Das bedeutete also wieder früher aufstehen als sonst und dann ab zum Patrick nach Haus. Da sollte der TP stattfinden. Sagen wir mal die Kommunikation hätte optimiert werden können – wir treffen uns schlussendlich nach einigem Hin- und Her auf der Strecke.

Die Fahrt dauert ca. eine Stunde und verläuft in südlicher Richtung. Wir kommen in der Nähe des Dorfes der Brüder an, die wir auch beim letzten Mal getroffen haben. Wir parken und laufen nach kurzer Unterhaltung dann gemeinsam mit Patrick zu einer nahegelegenen Schule im Dorf, die einen Besuch eines Bruders für den Unterricht angefordert hatte. Es handelt sich um eine Vorschule, in der Kinder im Alter zwischen 2 bis 6 Jahren zusammen in der Klasse sind. Wir gehen mit insgesamt fünf Personen in den kleinen, dunklen Klassenraum. Vorher haben wir mit Patrick noch ein Video ausgemacht, welches er in Shona zeigen und besprechen wird.
Die Kinder sitzen alle auf dem Betonboden, dazwischen nur dünne Tücher. Manche auch auf dem blanken, kalten Boden. Viele sind verschnupft, da die unbeheizten und nicht isolierten Häusern der Familien, nur wenig Schutz vor den kalten Nächten (ca. 13 Grad) bieten.

Als das Video läuft, sitzen alle gebannt und verfolgen den Inhalt aufmerksam. Die Besprechung ist ganz im Stil der Schule mit Melden und Aufstehen und erfreut viele Kinder und auch die Lehrerin.

Zum Abschied singen die ca. 40 Kinder noch ein Lied für uns. Das war wirklich schön und ein Top Highlight für meine Eltern – und uns natürlich auch.

Danach geht es dann weiter zu Studien. Hier gehen wir jeweils zu dritt hin. Das ist ziemlich normal und für keinen der Bewohner eine Verwunderung. Es ist herrlich entspannt und die Leute machen sehr gut mit und stellen zum Teil Fragen, die von ernsthaftem Interesse zeugen. Das werden wir zu Hause vermissen. Bei diesen Studien hier im abgelegenen Gebiet ist es sogar oft so, dass direkt in den ersten Kapiteln versucht wird zu zeigen und erklären, wie die Leute das gelernte selbst anwenden und damit vor Ort predigen zu können. Es kann auch schonmal etwas dauern, bis das Studium fortgesetzt wird und in der Zwischenzeit fangen manche schon selbst an zu predigen.

Nach dem Dienst finden wir uns dann alle bei Paul ein, der uns wieder lecker bekochen lässt. Man muss es schon so ausdrücken, da das Kochen hier die „hoheitliche“ Aufgabe der Frauen ist. Diese verteilen das Essen auch wieder auf die Teller und bringen es den Männern. Die Stimmung ist herzlich und ausgelassen und wir freuen uns über Sadza, Kovo und Huku (Hühnchen). Im Anschluss ist noch Zeit für viele Gespräche und ein dänischer Bruder, der hier ebenfalls unterstützt hat macht in seinem Auto noch lokale Musik an und einige Tanzen. Danach beginnt eine ausgiebige Fotosession sowie eine ausführliche Verabschiedung.

Übrigens ist es hier in der Kultur üblich, die Hände zu halten, als Zeichen der Wertschätzung und Zuneigung. So ergeht es auch mir, dass Paul mir die Hand lange hält, als er mir erklärt, dass er uns sehr vermissen wird und es total toll fand, dass wir sie unterstützt haben. Er möchte auch, das Mandy oder ich für zwei Tage in seiner Hütte mit übernachten, damit wir mehr Zeit zusammen haben. Diese aufrichtige Herzlichkeit uns fremden Brüdern gegenüber ist wirklich schön!

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