Von Dave bereits als lange überfällig erinnert, kommt hier nun auch mein erster Beitrag in diesem Blog. Sorry, wenn ich etwas wiederhole, was ihr bereits woanders gelesen habt. In diesem Beitrag beschreibe ich

  • meine ersten Eindrücke allgemein
  • eine unverhoffte Predigterfahrung
  • die Versammlung

Die ersten Eindrücke

Die ersten Tage bzw. die ersten 1,5 Wochen sind wie im Flug vergangen. Echt erstaunlich, dass sich dieser „Nicht-Urlaub“ ein bisschen wie eine Mischung aus Urlaub und Alltag anfühlt. Wir gehen jeden Tag zu einer ähnlichen Zeit wie zu Hause zu Bett und stehen ähnlich früh gegen halb sieben morgens auf. Zu dieser Zeit ist es bereits taghell und der blöde Nachbarshahn hat bereits gefühlt vor drei Stunden gekräht. Mal sehen, ob er nicht bald in unserer Pfanne landet :-).

Ich habe mich gefreut, denn es ist hier überhaupt nicht so Großstadt wie zunächst angenommen. Ganz im Gegenteil: Es ist richtig Afrika! Die Leute, die Verkäufer an der Straße, die Autos, die Schlaglöcher einfach alles. Falls sich jemand fragt, wo die alten Hondas ohne KAT rumfahren – hier. Übrigens in so einen Kleinwagen gehen erstaunlich viele Leute rein – mitunter 10 Personen in einem Auto in der Größe eines VW-Polo! Für die Locals aber gar keine Überraschung und manchmal wird es auch genutzt, da es den örtlichen ÖPNV darstellt.
Auch die Straßen sind abenteuerlich. Das haben die anderen ja bereits geschrieben. Schlimmer als der Gelsenkirchener Barock auf dem Weg zum Kongress. Du fährst zeitweise halt nur 10 km/h oder eben weniger durch die Löcher. Das ist Afrika, sagen die Locals. Zu Hause dürfen wir uns insofern freuen, dass die Schlaglöcher ÜBERHAUPT geflickt werden!

Auch die Natur begeistert mich natürlich wie zu erwarten. Überall riesige Bananenstauden, Palmen, Nussbäume etc. Viele der Stauden stehen bei einigen von uns zu Hause nur in vergleichbar mickrigem Zustand im Wohnzimmer. Trotzdem werden sie mich jetzt erst recht an diesen Ort erinnern.
Das Zirpen der Grillen ist wie zu erwarten laut und auch die Vögel machen andere Geräusche. Die hiesigen Tauben nerven aber genauso wie zu Hause.


Eine unverhoffte Predigterfahrung

Zum Predigtdienst haben die anderen ja bereits einiges geschrieben. Die Straßen sind hier wirklich abenteuerlich im Gebiet, aber irgendwie auch toll. Und es stimmt wirklich, ich wollte es erst selbst erleben: Man kann hier WIRKLICH mit jedem sprechen und recht fix ein biblisches Thema ansprechen. Was zum Beispiel auch eigentlich immer funktioniert ist, den Gesprächspartner die Bibel oder das Handy geben und den Bibeltext vorlesen lassen. Das wird nie mit einem komischen Blick belegt oder hinterfragt. Echt unglaublich. Hunde gibt es hier natürlich auch, aber gut genug gesagt das wäre ein anderes Thema – jetzt zur Erfahrung.

Ich stehe also vor so einem Handyshop und warte auf die anderen, die sich drinnen ihre SIM-Karten und Datenpakete fürs Handy holen. Irgendwann kommt ein Mädchen, ich schätze sie auf so 15 ebenfalls dazu. Ich sage ihr, dass ich nicht anstehe und sie rein kann. Sie will aber ebenfalls auf ihren Bruder warten und stellt sich einen Meter weiter neben mich. Einen Moment später schaut sie mich an und fragt:

„Woher kommst du und was machst du hier??“ (weil ich als Weißer da so natürlich auffalle und da nicht so hingehöre)
„Ich bin aus Deutschland und bin hier um Bibelkurse anzubieten.“
„OK. Aha….“
„Kennst du z.B. das Vater-Unser? Das hast du bestimmt in der Schule gelernt, oder?“
„Ja, genau.“
„Darin beten wir doch, dass Gottes Königreich kommen soll….“ – nickt
„weißt du, was das sein soll?“
„Naja Jesus kommt auf die Erde?“
„Ja, auch genau, super. Ich zeige dir mal ein Video dazu auf Shona, ok?“

Während ich das Video zeige kommt ihr Bruder raus und ich zeige ihm, dass er ruhig mitschauen soll, was er dann auch tut. Beide finden das Video gut und das Mädchen fragt am Ende:

„Wann bzw. wie lange dauert es denn bis Jesus das zweite Mal kommt?“

Ich erkläre ihr, dass er bereits im Himmel regiert und das er Zeichen angekündigt hat, bevor er hier auf die Erde kommt und das es nicht mehr lange dauern kann. Außerdem verweise ich auf die Kontaktdaten auf der Website und beide wollen sich jw.org merken und alle gehen nach diesem 5-Minuten Gespräch zufrieden und lächelnd auseinander.

Ich hätte nicht geglaubt, dass es hier so einfach ist, aber dieser Art gibt es mehrere Erfahrungen.


Die Versammlung

…besteht aus ca. 120 Verkündigern mit ca. 12 Ältesten und einigen Dienstamtgehilfen, keine Ahnung genau und ca. 35 Pionieren und auch Hipis. Das Gebiet ist eigentlich fast nur mit Dirtroads „ausgestattet“, wo die meisten deutschen Fahrzeuge wohl aufgeben würden.

Es wurde uns wirklich leicht gemacht und wir wurden vom Start weg eingeladen und mit Interesse aufgenommen. Das ist wirklich toll und aktuell ist es nahezu keine Überwindung hier zum Treffpunkt zu fahren, zugegebenermaßen anders als zu Hause. Das liegt aber auch am Gebiet, da hier wirklich alles ein Abenteuer ist.

Während der Zusammenkunft ist toll zu sehen, wie sich hier mega viele beteiligen und auch die Kinder sind mit ihren vorbereiteten Kommentaren vorne dabei. Die Box im WT oder Arbeitsheft zum Ausfüllen der Kommentare wird hier wirklich genutzt, etwas was ich mir als Vorbild nehmen möchte.


Ich höre hier mal auf und verschiebe den Rest in den nächsten Beitrag. Gibt es vielleicht Fragen? 🙂

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2 Kommentare

  1. Was für tolle Eindrücke 🤩danke für‘s teilen!
    Ich befürchte ihr möchtet gar nicht mehr nach Hause 😅
    Frage: was hat es mit der erneuten Erwähnung der Hunde auf sich, so übelst viele🤔🤔

    1. Hunde auf der Straße sind eher selten und wenn sind sie scheu. Einige Hausbewohner haben aber schon welche und wenn, dann direkt mehrere.

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